17.10.68

Bullitt (Peter Yates, 1968)

Bullitt

»Frank, we must all compromise.« – »Bullshit.« Lieutenant Frank Bullitt und sein Team erhalten den Auftrag, einen aus Chicago nach San Francisco überführten Kronzeugen gegen die »organization« von dessen Ankunft am Freitagnachmittag bis zur Aussage vor dem Untersuchungsausschuß eines karriegegeilen Staatsanwalts (mit Vorsicht zu genießen: Peter Vaughn) am Montagmorgen zu beschützen. Der Kronzeuge wird ermordet, der Staatsanwalt kriegt einen dicken Hals, Bullitt kommt die Sache spanisch vor – der Polizist ermittelt, unorthodox, gegen die Regeln, auf eigene Faust ... Es ist nicht so sehr der schlanke Plot (dessen Auflösung immerhin Fragen über die wahren Hintergründe der Intrige offenläßt), auch nicht die von Peter Yates (der im Jahr zuvor mit »Robbery« den großen Postzugraub fürs Kino aufbereitete) untadelig inszenierte Action (inklusive einer legendären zwölfminütigen Verfolgungsfahrt über die Hügel von San Francisco, hinaus aus der Stadt, bis zu einer erwartungsgemäß explodierenden Tankstelle sowie einer furiosen Hetzjagd zwischen startenden und landenden Flugzeugen auf dem nächtlichen Airport), die »Bullitt« zu einer Ausnahmestellung im Genre verhelfen, es sind vielmehr die lakonische Präzision der (sichtlich vom britischen Kitchen-sink-Realismus beeinflußten) Regie und insbesondere Steve McQueens kompromißloses Underplay in der Titelrolle (die bisweilen an den von Lee Marvin verkörperten Walker in John Boormans – ebenfalls im sonnigen Kalifornien spielenden – schwarzen Meta-Thriller »Point Blank« denken läßt). Über die Redundanz der einzigen Frauenfigur des Films läßt Jacqueline Bisset (in ihrem ersten Hollywood-Engagement) betörend hinwegsehen.

R Peter Yates B Alan Trustman, Harry Kleiner V Robert L. Pike K William A. Fraker M Lalo Schifrin A Albert Brenner S Frank P. Keller P Philip D’Antoni D Steve McQueen, Robert Vaughn, Jacqueline Bisset, Simon Oakland, Robert Duvall | USA | 113 min | 1:1,85 | f | 17. Oktober 1968

# 1096 | 22. Februar 2018

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