19.12.60

Das schwarze Schaf (Helmuth Ashley, 1960)

Nett. Heinz Rühmann ist nett. Er ist kein besonders glaubhafter Geistlicher, sein kriminalistisch interessierter Pater Brown ist im Grunde kein besonders überzeugender Ermittler, weder mit augenfälligen deduktiven noch mit offenkundigen psychologischen Talenten gesegnet. Aber er ist nett. »Das schwarze Schaf« ist (insbesondere wegen der Verlegung der Erzählung von England nach Irland) keine besonders gelungene Chesterton-Adaption, weder ein besonders spannender Krimi, noch eine besonders intelligente Komödie, schon gar kein ironisch-katholischer Blick auf die Welt, wie sie ist (oder scheint). Doch Helmuth Ashley gelingt es, sein auf merkwürdige Weise in Vorfilm (Hammermord vor der Kirche) und Hauptfilm (Doppelmord durch Zwillingsschurken) zerfallendes Regie-Debüt mit stimmig-provinzieller Atmosphäre, sympathisch-beseelten Figuren und herzerwärmend-behäbigem Humor zu füllen. Nett. Nicht mehr, nicht weniger.

R Helmuth Ashley B István Békeffy, Hans Jacoby V Gilbert Keith Chesterton K Erich Claunigk M Martin Böttcher A Hans Berthel, Robert Stratil S Walter Boos P Utz Utermann D Heinz Rühmann, Siegfried Lowitz, Lina Carstens, Herbert Tiede, Karl Schönböck, Fritz Rasp | BRD | 90 min | 1:1,66 | f | 19. Dezember 1960

# 806 | 24. November 2013

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